In den letzten Monaten durften wir einige digitale Gesundheitsanwendungen auf ihrem kommunikativen Weg begleiten und haben festgestellt: Sie sind ein wichtiger und richtiger Schritt für unser Gesundheitssystem. Weg von der oft reinen Medikationstherapie, hin zu einer gelebten Eigenverantwortlichkeit und Prävention. Die Idee dahinter, dass alle mehr in Richtung HEALTHcare denken, finden wir großartig: die Selbstfürsorge für den Körper so weit wie möglich in die eigene Hand zu nehmen und dadurch zu einer positiven Adhärenz beizutragen.
Doch so einfach ist das Ganze leider auch nicht. Wir haben gelernt, dass es hinsichtlich intuitiver Anwendung, verständlicher Aufbereitung und dem richtigen Maß an Informationen erhebliche Unterschiede gibt. Und so verlieren einige DiGAs schon nach wenigen Anwendungen ihre Gefolgschaft. Ein wichtiger Punkt: Während ich mir beispielsweise meinen/meine Physiotherapeut:in selbst aussuchen kann, wird mir die Rücken-DiGA direkt verordnet. Und hier liegt die Herausforderung: Verordner:innen und Betroffene müssen sich gemeinsam darüber klar werden, ob eine DiGA im Einzelfall gesundheitlichen Fortschritt oder Frust erzeugen wird. Mit anderen Worten, eine DiGA ist eine weitere Therapieoption, die passen muss. Innerhalb der Patientenjourney können wenige kurze Fragen schon Klarheit schaffen: Wie affin ist der/die Patient:in einer digitalen Anwendung? Wie sehr fühlt er/sie sich durch die DiGA ermutigt und befähigt, die gezeigten Inhalte umzusetzen? Was könnten andererseits die Vorteile einer Tablette oder einer Anwendung durch Dritte sein? Hier kommt es auf viel Sensibilität an.
Für uns als Agentur stellt sich die Aufgabe, indikationsbezogene Insights mit therapiebezogenen Insights zu verknüpfen. Also auch den Punkt bei Betroffenen zu adressieren, der die Therapieform DiGA als persönliche Lösung favorisiert, z. B. keine Termine machen zu müssen, keine Tablette schlucken zu müssen. Aber auch: an einer dauerhaft besseren Gesundheit mitzuarbeiten.
Dazu ein Beispiel: Zur kommunikativen Begleitung der DiGA kranus edera (erektile Dysfunktion) entstand die Kampagnenidee „Erleben statt hoffen“. Mit ihr greifen wir das Kopfkarussell des Patienten auf, der sich wieder fallen lassen möchte, fernab von der Angst einer ausbleibenden Erektion. Das kann aber Sildenafil (z. B. Viagra) auch leisten. Deshalb müssen wir gleichzeitig unser Differenzierungspotential gegenüber der Tablette darstellen. Wer also eine dauerhafte, effektive Lösung sucht, für den haben wir etwas, was eine symptombezogene Tablette nicht schafft.
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Kranus Edera Referenz
Produkt-Website Kranus Edera